Das Sketchbook der Gefühle
Ein neues Kapitel in deinem Buch des Lebens beginnt, eine leere Seite, die du selbst befüllen und gestalten kannst, öffnet weit die Türen für dich und du darfst eintreten. So lange schon hast du mit geschlossenen Augen davon geträumt und doch: Ein ungebetener Gast namens Angst poppt wie der Korken einer frisch geöffneten Sektflasche unkontrolliert in diese Szene rein. Bekommt der Traum nun eine Wendung?
Jeder Mensch kennt dieses Gefühl. Durch die über die Jahre gesammelten Erfahrungen, haben wir gelernt, damit umzugehen. Sich der Angst zu stellen, sie als Begleiter anzuerkennen, sich davon (ver)treiben zu lassen oder sie auch einfach mal das sein zu lassen, was sie ist. Ein Gefühl.
In unserer wundervollen Kunst- und Kreativszene kennen wir dieses Gefühl ebenso gut. Hier sprechen wir konkret von der Angst vor dem weißen Blatt und ich stehe heute hier als Autorin dieser Kolumne “vor dir” und darf selbst eine weiße Seite füllen - was spüre ich und wohin möchte ich dich mit den Worten führen?
Lass es mich so erklären…
Bestimmt hast du schon mal ein Sketchbook in den Händen gehalten. Perfekt gebunden, zarte Seiten und alles noch so neu. Neben dir die schönsten Kreativmaterialien, die nur darauf warten, über die weißen Blätter zu tanzen und dabei Spuren zu hinterlassen.
Hier kommt sie auch wieder hoch - die Angst vor dem weißen Blatt. Denn dir ist bewusst, was du hier aus deinen Händen & Herz heraus kreieren wirst, wird hier in diesem Buch bleiben. Das ist Fakt. Du erschaffst eine Erinnerung, füllst ein Buch und so haben wir etwas gemeinsam. Du bist sozusagen eine visuelle Autorin und malst eine Geschichte.
Du willst dein Sketchbook natürlich als Erinnerung behalten, mit Stolz später durchblättern und auf jeder Doppelseite ein Kunstwerk für dich entdecken, es sogar jemandem zeigen. Huch! Da darf jetzt nix schiefgehen - höre ich Gedanken wieder sagen - sonst kann ich das Ding wegschmeißen. Oder: Es bleibt einfach leer und alle schönen Farben liegen.
Doch was ist, wenn es noch eine weitere Option für dich gibt?
Angenommen du legst den Fokus auf das Große und Ganze. Konzentrierst dich auf die Vision, kreativ zu wachsen und machst dir bewusst, dass du mit Erfahrungen wachsen wirst. Jede Seite offenbart ein Geheimnis deiner Kunst, die du in dir trägst. Du darfst dabei viel über dich selbst lernen, annehmen und deine Facetten entdecken. Wie spannend und schön.
So wie dich diese Kolumne, Stück für Stück, in deiner kreativen Me-Time begleiten darf, lasse ich dir noch eine Botschaft hier.
Erlaube dir, dein Kunstwerk, Seite für Seite, zu gestalten. Vertraue darauf, dass sich alles fügen wird - so wie es oft im Leben ist. Im ersten Moment scheint etwas “unperfekt” zu sein, doch mehr und mehr darfst du erkennen: “Ja, das alles gehört zu meinem Weg und genau das macht mich so einzigartig.”
Folge deiner Freude
Carrie

Meine Tipps für dich, zum Thema Sketchbook & ein leeres Blatt füllen
- Ein Sketchbook eignet sich super als Nachschlagewerk. Du kannst deine Seiten mit spannenden Studien füllen. Das gilt nicht nur für Motive, sondern auch für dein Kreativmaterial. Beispielsweise kannst du deine Farben in unterschiedlichen Farbabstufungen aufmalen und spannende Erkenntnisse daraus ziehen und dir Notizen dazu machen. Dies gilt auch für Pinsel, Stifte und alles, was du gerne nutzt.
Stelle dir die Frage: Was kann mein Werkzeug alles? Du wirst später bestimmt viele Antworten in deinem Sketchbook finden.
- Beginne mitten drinnen. Das Schöne an der Kreativität ist, dass es kein Richtig oder Falsch gibt. Keine großen Regeln, an die du dich halten musst. Der Druck steigt, wenn man sich vorstellt, die erste Seite eines Buches zu befüllen. Löse dich vom Druck, indem du immer wieder eine neue Seite aufschlägst. Lass die Anordnung passieren.
- Ideenlos? Öffne deine Augen! Was siehst du rundherum, was steht auf deinem Tisch? Welche Farben erkennst du, wenn du aus dem Fenster siehst? Eine achtsame Wahrnehmung, ein stilles Betrachten hilft dir nicht nur, etwas Ruhe zu finden, du hast auch sofort erste Anhaltspunkte für deine nächste Motiv- und Farbwelt. Sobald du einmal begonnen hast, wirst du durch die Umsetzung weitere Ideen finden und deine Seite wird sich füllen.
- Ein Klecks und jetzt? Gut so! Du hast mit einer wundervollen Kreativübung begonnen. Ein Farbfleck und abstrakte Formen, die am Blatt passieren, regen an. Was machst du daraus? Zeichne rundherum, integriere es in dein Motiv, vielleicht erkennst du etwas darin und baust dein Motiv aus. Um Kreativität zu trainieren, kannst du dir mit dieser Übung helfen und in den Prozess der kreativen Me-Time etwas abtauchen.
Du schaffst das!
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Über Carrie
Carrie ist Spezialistin für kreative Me-Time Konzepte und arbeitet professionell im Bereich Watercolour und der Vermittlung von Kreativtechniken. Sie hat bereits viele eigene Workshops sowohl live als auch digital gehalten und abgedreht. Dabei steht eines immer im Fokus: Eine unvergessliche kreative Me-Time zu erschaffen
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